SPITTELBERG

Spittelberg Spittelberg, Ende des 17. Jahrhunderts vom Bürgerspital, daher der Name Spitalberg → Spittelberg, als Viehweide erworben, später parzelliert und dicht bebaut hat eine ziemlich bewegte Vergangenheit hinter sich.

Sowohl während der 2. Türkenbelagerung Wiens 1683 als auch während der Besetzung durch die Franzosen 1809 wurde von diesem Viertel aus, damals noch außerhalb der Stadtmauern liegend, die „Stadt“, der heutige 1. Bezirk beschossen.

Die kleinen und recht verwinkelten Häuser, im 18. und 19. Jahrhundert erbaut, hatten keine Innenhöfe oder Gärten, die Wohnungen waren teilweise 10 m² groß und recht düster angelegt, die Gegend galt daher als ungesundes Wohngebiet. Dies führte dazu, dass immer mehr Gasthäuser und andere Vergnügungsstätten ansiedelten und der Spittelberg als ziemlich anstößiges Viertel bekannt und verrufen war. Selbst Kaiser Josef II soll sich inkognito dem lustvollem Leben hingegeben haben. Im ebenerdig gelegen Wirtshaus unserer Burschenschaft befindet sich noch heute die Inschrift: „Durch dieses Thor im Bogen, kam Kaiser Josef II geflogen“.

Das Viertel verkam immer mehr und mehr und war Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts bis zur Abbruchreife herabgewirtschaftet. Der Initiative einiger weniger Privatpersonen ist es zu danken, dass sich die Stadt Wien entschlossen hat viele der recht desolaten Häuser aufzukaufen und das Viertel ab 1976 generalsanieren zu lassen.

Spittelberg